Schmerztherapie

In der Schmerztherapie kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung, entweder einzeln oder auch in Kombination. Dabei liegt aufgrund meiner mehrjährigen anästhesiologischen Weiterbildung ein besonderer Schmerzpunkt in der Durchführung gezielter, z.B. wirbelsäulennaher, Nervenblockaden, die oft mit neuraltherapeutischen Anwendungen aus der Naturheilkunde erfolgreich kombiniert werden können.

Systemische Schmerztherapie

Hier kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, bei chronischen Schmerzzuständen (Syndromen) oft in Kombination, um die Wirkung jedes einzelnen Medikaments nochmals zu steigern (synergistische Wirkung). Hierbei handelt es sich um Medikamente, die am Ort der Schmerzentstehung wirken (z.B. ASS, Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol, Novaminsulfon) oder aber die Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystem (z.B. Gehirn) beeinflussen; hier kommen dann abgestuft schwach bis stark wirkende Opiate oder opiatähnliche Medikamente, Psychopharmaka (besonders Antidepressiva) und andere Substanzklassen zum Einsatz. Meist werden die Medikamente in Tabletten- oder Tropfenform, teilweise auch als „Schmerzpflaster“ verabreicht.

Gezielte Nervenblockaden

Wenn Schmerzen umschrieben in bestimmten Körperregionen auftreten, ist oft ein einzelner Nervenstrang gereizt und betroffen. Hier kann die Anwendung gezielter Nervenblockaden (hierbei wird ein Lokalbetäubungsmittel gezielt injiziert), die gelegentlich mehrfach durchgeführt werden müssen, sehr erfolgreich sein. So haben z.B. Ischiasbeschwerden ihre Ursache oft in einer Beeinträchtigung von Nerven, die in Höhe der Lendenwirbelsäule aus dem Wirbelkanal austreten; in diesem Fall kann eine Blockade der sogenannten Spinalwurzel gute Erfolge bringen; auch Rückenschmerzen beruhen oft auf einer Reizung wirbelsäulennaher Nerven mit resultierender oft schwerer Muskelverspannung; auch hier können entsprechende Nervenblockaden oder die Infiltration gelenknaher Gewebe Linderung schaffen. Die Verabreichung der Spritzen verursacht in der Regel nur einen geringen Schmerz an der Einstichstelle, da das Gewebe in der Tiefe beim Vorschieben betäubt wird.

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Schmerzpunktinfiltrationen

Vor allem bei Hals-, Nacken- und Schulterschmerzen gibt es oft ganz bestimmte eng umschriebene Schmerzzonen, sog. Triggerpunkte, die besonders schmerzhaft sind und deren Infiltration dann einen guten therapeutischen Effekt hat. Hierbei wird nur oberflächlich unter die Haut oder die Muskulatur gespritzt.

Neuraltherapie

Dies ist eine naturheilkundliche Behandlungsmethode, wobei ganz geringe Mengen Lokalbetäubungsmittel unmittelbar unter die Haut injiziert werden (sog. Quaddelung). Hier wende ich vor allem die Neuraltherapie am Ohr an. Am Ohr findet sich, z.T. basierend auf der Akupunkturlehre, ein Abbild des Körperschemas mit speziellen Punkten für Körperteile, wie zum Beispiel bestimmte Wirbel oder auch Nerven. Wenn man an diese Punkte Lokalanästhetika injiziert, hemmt dies den Schmerz in den betreffenden Körperregionen. Allein oder in Kombination mit den gezielten Nervenblockaden ist dies eine erfolgversprechende Therapieform. Erfolgreich angewandt wird die Neuraltherapie auch bei der Behandlung von Narben, wenn diese als Ursache von lokalen Beschwerden, manchmal auch allgemeinen Fernbeschwerden in Frage kommen. Dann gelten solche Narben als sog. Störfelder, die durch Neuraltherapie zu beruhigen sind.